Eine Geschichte in Wellen.
Mit Graphiken von Winfrid Jerney. Galerie im Halbrund,
Grünwald 1968, 24 S., Geheft
An einem Nachmittag im Fasching also, Maskenzüge und Schellen, der Asphalt mehlig vor Konfetti, läuft er durch die Straßen, das letzte Mal, das letzte Mal!, verkleidet als Clown, vollgepumpt von dem Zeug, mit hängenden Armen, Schiwa tanzt, den Kopf schon fast auf dem Pflaster unten, Bocksgestalt und Doppelkreuz, wie ein Gehenkter, den Kopf schwarz versunken, in sich selbst gekettet, beschwert, Kopf nach unten, gekreuztes Bein, er rennt in einen Wagen, besser Karren, wird schwer verletzt, Karren gerädert, geschunden, blutiger Clown, die vier Schimmel brechen aus, als sie sein Lachen hören, der Karren steigt hoch, ausgeschlagen mit schwarzem Samt, luftschlangengezäumt, nass mit Konfetti, es fängt wieder zu schneien an. Die linke Gesichtshälfte ist zerfetzt, der Brustkorb gequetscht, sieht unangenehm aus, buntbemalte Kinder mit Rasseln springen um ihn, man bringt ihn in ein Hospital, aussichtslos, das Pferdegewieher, die Augen der Gäule, wenn sie die Zähne entblößen, wenn sie tot auf der Kruppe liegen. Die Ärzte schreiben seine Delirien dem Unfall zu, das Gift hat keine Spuren hinterlassen, Gift kommt von Gabe, vierundzwanzig Stunden später ist die Eule tot, er hieß gar nicht Sven, aber ich hab ihn immer so genannt, bei Regen, Blut und Wein bin ich bei ihm im Nimmerland. Ich erhalte die Nachricht von seinem Tod, ein schwarzberittener Bote bringt sie mir, Sven das Opfer eines Unfalls, vierrädriger Holzkarren, schimmelbespannt, bleiben wir dabei, bleiben wir im Bild, weiße Pferdchen, graue Pferdchen, er tritt aus den Wäldern, um die Erde dort noch einmal vollzuhängen mit Tanzmasken und Schellen. Weiße Pferdchen, graue Pferdchen, immer wenn es schneit.